Hegering Obere Kyll
Jagen mit Passion

Jagdliches Brauchtum

So alt wie die Jagd, so alt ist das jagdliche Brauchtum. Traditionen bestimmen das jagdliche Handwerk seit Urzeiten. Von großer Bedeutung sind die allgemein anerkannten Grundsätze der Waidgerechtigkeit – diese ungeschriebenen und überlieferten Leitsätze bestimmen das jagdliche Tun bis in die heutige Zeit.

Zu den wesentlichen Bestandteilen des jagdlichen Brauchtums gehören:

  • die Waidmannssprache
  • die Jagdsignale
  • die Bruchzeichen
  • verschiedene Bräuche der Ehrerbietung

Waidmannssprache

Die Sprache der Jagd hat sich als umfassende Sprache einer Berufsgruppe entwickelt. Denn Jagd ist ein Handwerk und wird auch in unserer modernen Zeit noch als Beruf ausgeübt (Berufsjäger). Auch bei den meisten Forstleuten gehört die Jagdausübung zum Berufsbild.

Die Waidmannssprache wird in allen Jungjägerkursen gelehrt und ermöglicht auch noch heute die einheitliche Verständigung der Jäger untereinander im gesamten Bundesgebiet und auch darüber hinaus. Sicher stärkt sie zudem das „Zugehörigkeitsgefühl“ innerhalb der Jägerschaft. (s. Buch: Zeiß / Dobschova „Lexikon der Waidmannssprache“)

Die Jagdsignale

Auch die Jagdsignale dienten der Verständigung der Jäger bei der Jagdausübung – die ursprünglichsten Signale werden daher auch als Jagdleitsignale bezeichnet. Jedem Jäger sind diese Jagdhornsignale bekannt und können über weite Strecken wahrgenommen und verstanden werden. Sie sichern den erfolgreichen und ungefährdeten Ablauf der Jagd. Die Jagdsignale werden vor, während und nach der Jagd geblasen.

Darüber hinaus werden aber auch bei der Streckelegung am Abschluss der Jagd die Totsignale zu den einzelnen Wildarten auf den Jagdhörnern geblasen, die dem getöteten Wild zur Ehrerbietung dargeboten werden.

Die Jagdhörner finden zudem bei der musikalischen Untermalung verschiedener gesellschaftlicher Ereignisse ihre Verwendung. Allseits bekannt ist ihr Einsatz bei den herbstlichen „Hubertusmessen“, die bundesweit zum 03. November stattfinden. Jährliche Wettbewerbe unter den Jagdhornbläsergruppen ziehen überregional viele Besucher an und finden große Beachtung – auch unter den Nichtjägern.

Die Bruchzeichen

Auch die Bruchzeichen dienten seit früh her der Verständigung. Sie kommen heute aber - im Zeitalter der Mobiltelefone und Funkgeräte - immer weniger zum Einsatz. Die Art und Weise der Zusammenstellung oder der Beschälung (Fegen) der Äste ermöglichen es dem Kundigen, sich genauestens über die Abläufe und Zusammenhänge zu informieren. Für die verschiedensten Anlässe gibt es genau definierte Bruchzeichen.

Aussehen und Bedeutung der wichtigsten Bruchzeichen

  • Hauptbruch: Achtung ! Armlang, befegt.
  • Anschussbruch: Stelle an der ein Stück beschossen wurde. Z.B. Markiert durch Ast, der in dem Boden steckt.
  • Anschussbruch mit Fährtenbruch: Zeigt zusätzlich auch die Fluchtrichtung an.
  • Leitbruch: Halbarmlang, befegt. Der gewachsenen Spitze folgen.
  • Wartebruch: Hier warten! Komme zurück.
  • Das Warten wurde aufgegeben: Den gewachsenen Spitzen folgen.
  • Warnbruch: Befegter, kreisförmig gebogener Zweig.
  • Inbesitznahmebruch: Zeigt die rechtmäßige Erlegung und Aneignung des Wildes an, liegt auf der Seite des gestreckten Stückes, die gewachsene Spitze weist zum Haupt / Kopf.
  • Der letzte Bissen: Ehrerbietung und Dankbarkeit des Erlegers an das gestreckte Wild.
  • Überreichen des Erlegerbruches: Anerkennung für den erfolgreichen Jäger.

Das Strecke legen

Das Legen der Strecke schließt feierlich den erfolgreichen Jagdtag ab. Alles Wild, dass zur Strecke kam wird nach der Wertigkeit (Hochwild vor Niederwild), auf der rechten Seite auf die mit Zweigen dekorierte Fläche gelegt. Jedes 10. Exemplar wird hervorgezogen, um das Zählen zu erleichtern. Es dient der Ehrerbietung gegenüber den erlegten Wildtieren aber auch der Analyse des Jagdablaufes. Hier werden die je erlegte Tierart festgelegten Totsignale mit den Jagdhörnern geblasen und der Jagdtag beendet.

Der Jägerschlag

Der Jägerschlag ist eine noch vielerorts praktizierte, meist sehr feierliche Zeremonie, die die Jungjäger(innen) in den Kreis der Jägerschaft einführt. Wesentlich ist dabei das Bekenntnis der Jungjäger(innen), gemäß den Grundsätzen der Waidgerechtigkeit die Jagd auszuüben .

 

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